KlimaNews „Klimaanlagen im Kampf gegen das Coronavirus Covid-19“

Interview: Experte Armin Spengler erklärt, wie Klimageräte gefährliche Viren töten, welche Bedeutung gute Luftfeuchtigkeit hat und warum Luft so wichtig ist wie ein Lebensmittel.

Herr Spengler, Covid-19 und andere Viren werden häufig über Aerosole in Innenräumen übertragen. Diese Mikrotröpfchen, die die Luft verschmutzen, gelten als häufige Auslöser für Infektionen. Als Klimaanlagen-Spezialist und DEKRA-zertifizierter Hygieneexperte haben Sie sich intensiv mit der Ansteckungsgefahr auseinandergesetzt. Wie wichtig ist die Sauberkeit unserer Luft?
Armin Spengler: Die Luft, die wir atmen, ist wie ein Lebensmittel. Daher sollten wir die Luft mindestens genauso sorgsam behandeln wie unsere Nahrung – also auch auf Sauberkeit und Reinheit der Luft achten und enthaltene Schadstoffe minimieren. Mich überrascht, dass viele Menschen zwar auf gesunde Ernährung achten, aber es Ihnen offenbar egal ist, dass Krankheitserreger – also Keime wie Bakterien, Viren oder Pilze – durch die Luft in ihre Körper gelangen.

Was kann man denn daheim oder im Büro für saubere und gesunde Luft tun?
Spengler: Die beste Lösung sind moderne Klimageräte und Klimaanlagen mit Virenfilter, die Krankheitserreger schon in der Luft minimieren oder sogar abtöten. Aktuelle Klimaanlagen verwenden Virenfilter, die die Luft reinigen und somit für gesunde Innenluft sorgen. Sie können Krankheitserreger wie zum Beispiel Influenza oder das Coronavirus Covid-19, Bakterien, Allergene und Schimmelpilze zu 99 Prozent abtöten.

Gibt es Untersuchungen, die belegen, dass Klimaanlagen für eine reine Raumluft sorgen?
Spengler: Das ist zweifelsfrei bewiesen worden. Der Humanmediziner Dr. Walter Hugentobler hat erst kürzlich in einem vielbeachteten Aufsatz beschrieben, wie die Luftreinigung durch moderne Klimaanlagen das Übertragungsrisiko in Innenräumen durch Viren wie Covid-19 reduziert. Je häufiger die Luft gefiltert wird, desto mehr wird die verbrauchte Luft aufgefrischt und die Aerosol-Konzentration durch Verdünnung gemindert. Kurzum: In gefilterter Luft ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit geringer als in verbrauchter Luft.

Reicht es dann nicht aus, häufig zu lüften?
Spengler: Das regelmäßige Stoßlüften in Büros oder Wohnungen ist sinnvoll und verbessert ebenfalls die Luftqualität. Aber gerade im Winter wird das wegen der Kälte draußen häufig vermieden. Zudem senkt häufiges Lüften im Winter die Luftfeuchtigkeit, die ebenfalls ein wichtiger Faktor für gesunde Luft ist.

Was hat denn Luftfeuchtigkeit mit dem Infektionsrisiko zu tun?
Spengler: Die richtige Raumluftbefeuchtung von etwa 40 bis 60 Prozent relativer Feuchtigkeit verringert die Infektanfälligkeit des Menschen. Denn die vorhandenen Aerosole schrumpfen bei zu trockener Luft und können dadurch länger durch den Raum schweben und Menschen mit Krankheiten anstecken. Man nennt das aerogene Übertragung. Bei höherer relativer Luftfeuchtigkeit bleiben die unreinen Partikel besser an Oberflächen haften und können somit weniger aufgewirbelt werden.

Zu trockene Raumluft macht also krank?
Spengler: Es ist ja schon länger bekannt, dass eine geringe Luftfeuchtigkeit uns krank macht. Wir verbringen etwa 90 Prozent unserer Zeit in geschlossenen Räumen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir hier eine optimale Luftfeuchtigkeit genießen. Je kälter es draußen ist, je weniger Feuchtigkeit in den Räumen anfällt und je stärker gelüftet wird, desto trockener wird auch die Raumluft. Besonders während der Heizperiode kommt es leider immer wieder vor, dass die Luft zu trocken ist. Daher sollte man unbedingt die Raumluft befeuchten, um auch hier das Ansteckungsrisiko zu minimieren.

Ab wann ist denn die Raumluft zu trocken und welche Krankheiten drohen?
Spengler: Sinkt die Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent, können Haut und Schleimhäute an Augen, Nasen und Rachen stark austrocknen. Damit steigt dann auch das Risiko für Erkältungen. Wenn dann die Flimmerhärchen in unserer Lunge nicht mehr richtig arbeiten können, haben Bakterien und Viren freie Bahn. Unsere Immunabwehr der Schleimhäute ist aber auf eine genügend hohe Feuchtigkeit angewiesen um intakt zu sein.

Gibt es Studien, die das Ansteckungsrisiko im Falle zu geringer Luftfeuchtigkeit untersucht haben?
Spengler: Das Risiko, sich mit dem Grippevirus anzustecken, ist bei einer zu niedrigen relativen Luftfeuchtigkeit (20 bis 35 Prozent) in etwa dreimal so hoch im Vergleich zu einer mittleren Raumfeuchte von 50 Prozent. Neueste Erkenntnisse legen nahe, dass dieser Umstand auch bei Coronaviren wie Covid-19 eine Rolle spielt. Das heißt: Eine gute Luftfeuchtigkeit in Innenräumen verringert das Risiko, am Coronavirus Covid-19 zu erkranken. Zudem findet sich im Falle guter Luftbefeuchtung bis zu 80 Prozent weniger Hausstaub in der Raumluft, die wir atmen.

Klimaanlagen mit modernen Virenfiltern und einer Luftfeuchtigkeitsregelung sind nach Ihren Worten der beste Schutz gegen Viren, Hausstaub, Pollen und andere Krankheitserreger. Gibt es dazu abweichende Meinungen?
Spengler: Eine Übertragung von Coronaviren wie Covid-19 über Klimaanlagen ist nach aktuellem Kenntnisstand ausgeschlossen. Gefilterte und gereinigte Luft ist der natürliche Feind von Viren. Die Luft im Büro oder daheim wird einfach besser und gesünder. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Gibt es unterschiedliche Filter-Qualitäten?
Spengler: Ja. Nicht alle Filter sind geeignet, Keime oder virushaltige Partikel aus der Raumluft zu filtern. Es muss darauf geachtet werden, dass HEPA-Filter der Klasse H13 oder H14 zur Anwendung kommen, um Viren aus der Raumluft zu entfernen. Ebenso ist darauf zu achten, dass die Luftfilter nach einer bestimmten Betriebszeit von einem Fachmann bzw. geschultem Personal ausgetauscht werden.

Gibt es noch ergänzende Möglichkeiten, Viren abzutöten?
Spengler: Man kann zum Beispiel bestehende Klimaanlagen mit UV-C-Geräten nachrüsten. Die UV-C-Strahlung desinfiziert die Luft und tötet Viren ab. Das funktioniert so: Die Raumluft wird mit einer kurzwelligen ultravioletten Strahlung bestrahlt und schädigt damit die DNA des Erregers, was eine weitere Infektion verhindert. Bakterien, Viren und Pilzsporen, die dem UV-C-Licht ausgesetzt sind, sterben ab. Eine andere Möglichkeit ist die Eliminierung von Viren, Bakterien, Pilzen und Sporen durch H2O2 (Wasserstoffperoxid). Dabei wird ein für den Menschen, Säugetiere und Pflanzen unschädliches, umweltfreundliches Biozid über Verneblungsgeräte in die Raumluft eingebracht und vernichtet die Viren.

Wenn man sich dafür entscheidet, eine Klimaanlage installieren zu lassen: Worauf sollte man achten?
Spengler: Die neuen innovativen Klimaanlagen haben ja nicht nur den Vorteil, die Luft in Büros, Hotels oder Privathäuser sauber zu halten. Sie schützen auch vor zu warmen Temperaturen im Sommer und haben eine Heizfunktion im Winter. Um all diese Vorteile auch nutzen zu können, ist eine professionelle Beratung und Planung der Anlage notwendig. Und wer den Zweck der Anlagen, in frischer und sauberer Luft zu leben, ernst nimmt, der achtet auch darauf, die Geräte regelmäßig vom Fachmann warten zu lassen. Das Umweltbundesamt hat das erst vor Kurzem wieder empfohlen.

Zur Person:
Armin Spengler ist gemeinsam mit seinem Bruder Peter Spengler Geschäftsführer der KlimaShop! GmbH in Friedberg. Seit 25 Jahren installiert KlimaShop! Klimaanlagen in Büros, Privathäusern und Hotels. Der Fachbetrieb beschäftigt 30 Mitarbeiter. Die Experten Armin und Peter Spengler engagieren sich seit mehr als zehn Jahren auch für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Für jedes Kilowatt installierte Anlagenleistung lassen sie einen Quadratmeter Wald in Friedberg, Augsburg und Mittelamerika pflanzen.