KlimaNews Interview mit Florian Ketterle

Florian Ketterle

Das SZD Sportwagenzentrum ist das Autohaus mit Deutschlands vielleicht größter Auswahl an Maserati Neuwagen. Trotz des Trends hin zu “Downsizing” mit kleineren sparsameren Motoren sowie Elektromobilität ist die Luxusmarke Maserati eine seit über 100 Jahren eine feste Größe auf dem Automobilmarkt. Wie erklären Sie sich den Erfolg?

Maserati baut Fahrzeuge, die sich von deutschen Fabrikaten im oberen Mittelklasse- und Oberklassebereich deutlich abheben. Die Autos begeistern und bieten Qualität auf höchstem Niveau. Wir sind eine Marke mit viel Tradition, aber auch mit viel Service und Freundlichkeit. Das zeichnet uns aus, und das ist vielleicht auch der Grund, warum sich der Kunde auch entgegen manch rationaler Gründe für ein italienisches Fahrzeug entscheidet.

Mit dem Einbau einer modernen Luft-Wärmepumpe von KlimaShop! in Ihrem Stammhaus in Königsbrunn haben Sie sich für eine besonders umweltbewusste Lösung zum Kühlen und Heizen entschieden. Wie wichtig sind die Themen Klimaschutz und CO2-Bilanz für Maserati?

Grundsätzlich sind diese Themen für jeden Hersteller wichtig und geradezu verpflichtend, natürlich auch für Maserati. Der Emissionsausstoß unserer Fahrzeuge entspricht dem der Konkurrenz. Man muss aber berücksichtigen, dass unsere Kundschaft in der Regel wesentlich weniger fährt, als das die Besitzer von Sportwagen und Geländewagen anderer Marken tun. Unsere Fahrzeuge sind ja vielfach eher Liebhaberfahrzeuge, die sehr, sehr wenig gefahren werden. Insofern tragen unsere Autos nicht in dem Maße zur Belastung des Klimas bei. Meiner Meinung nach müsste man die Schraube eher im Schwerlastverkehr und in der Industrie ansetzen. Trotzdem darf man das Thema Umweltbelastung im Verkehr nicht schönreden.

Könnten Sie sich einen Maserati mit reinem Elektroantrieb vorstellen? Oder gehört zu einem wahrhaftigen Maserati einfach auch der kernige Sound eines waschechten Achtzylinders?

Unsere Sechs- und Achtzylinder haben natürlich schon einen markentypischen Sound, der sicherlich auch ein Entscheidungskriterium für den Kunden ist. Insofern ist es schon schwierig sich vorzustellen, dass ein Maserati mit reinem Elektroantrieb läuft. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass wir künftig ein Elektro- oder Hybridfahrzeug anbieten, als eine Art Kombination von umweltbewusstem Fahren in Verbindung mit dem typischen Klang, der in dem Fall durch einen sogenannten Soundgenerator erzeugt würde. Man darf bei alldem aber nicht vergessen, dass Elektrofahrzeuge derzeit in Bezug auf die Klimabilanz noch wesentlich schlechter fahren als ein konventionelles Fahrzeug.

Spüren Sie bei Ihren Kunden eine gestiegene Sensibilität bezüglich Verbrauch und Umweltfreundlichkeit? Oder gehört der eingefleischte Maserati-Fahrer zur aussterbenden Rasse der echten Sportwagen-Fans?

Natürlich ist unseren Kunden auch das Thema Verbrauch wichtig. Deshalb arbeiten wir auch ständig daran, die Motoren und die Verbrauchswerte zu optimieren.

Wenn Staatschefs vorfahren, steigen sie meistens aus einem Flaggschiff von Audi, BMW oder Mercedes. Wie erklären Sie sich die Berührungsängste von Politikern beispielsweise mit einem umweltfreundlichen Maserati Quattroporte oder Ghibli und wie könnte man diese abbauen?

Staatschefs fahren natürlich auch immer die Fabrikate des Landes, das sie repräsentieren, auch um die nationale Wirtschaft zu stärken. Das ist ganz normal. Bei großen Firmen sehen wir aber durchaus, dass das nicht zwingend das Thema ist. Da fahren die Unternehmer gerne auch mal einen Maserati anstatt einer S-Klasse. Natürlich müssen wir da künftig noch mehr wahrgenommen werden, denn man darf nicht vergessen, dass Maserati bis vor kurzem ein Nischenprodukt gewesen ist. Wir haben die Produkte dazu, jetzt ist es an uns, noch mehr Akzeptanz zu schaffen. Wir als Haus Ketterle sind übrigens auch lokal sehr engagiert, wenn es um Wohltätigkeitsprojekte und Sponsoring geht. Auch dadurch konnten wir die Akzeptanz und den Absatz in den letzten Jahren deutlich steigern.

Letzte Frage, Herr Ketterle: Was war Ihr erstes Auto und welches ist Ihr Maserati Lieblingsmodell?

Mein allererstes Fahrzeug war ein VW Polo, den ich während meiner Zeit als Student gefahren habe. Mein liebstes Maserati-Modell gibt es in dem Sinn nicht, ich finde jedes Fahrzeug aus dem Haus Maserati ist zum richtigen Zeitpunkt die richtige Begleitung. Also im sportlichen Bereich ist das ein Stradale, im Langstreckenkomfort ist es ein Quattroporte und für jemanden, der täglich mit dem Fahrzeug in die Arbeit pendelt würde ich einen Maserati Ghibli bevorzugen. Und natürlich gibt es noch ein Cabriolet für die schönen sonnigen Tage.

Herr Ketterle, vielen Dank für das Gespräch.